Orale vs. topische Haarausfallbehandlungen: Welche ist die beste?

Orale vs. topische Haarausfallbehandlungen: Welche ist die beste?

Finasterid und Minoxidil sind seit Langem die Grundpfeiler der Haarausfalltherapie. Wenn du zu den rund 50 % der Männer gehörst, die bis zum fünfzigsten Lebensjahr Haarausfall erleben, hast du wahrscheinlich schon von diesen Behandlungen gehört oder nutzt sie vielleicht selbst.

Die gängigsten Formen sind orales Finasterid und topisches Minoxidil. Allerdings kommen neue Formulierungen auf den Markt, die vielversprechende Alternativen darstellen und potenziell einige Vorteile gegenüber den klassischen Varianten bieten.

Hier sehen wir uns einige der wichtigsten Studien zu oralem Minoxidil und topischem Finasterid an.

Was sind Finasterid und Minoxidil?
Finasterid ist ein DHT-Blocker. Das bedeutet, dass es das Hormon Dihydrotestosteron (DHT) hemmt, welches für erblich bedingten Haarausfall verantwortlich ist. DHT sammelt sich auf der Kopfhaut an und führt zur „Miniaturisierung“ der Haarfollikel, wodurch deren Blutversorgung reduziert wird. Die Haare hören auf zu wachsen und sterben schließlich ab. Durch das Blockieren der schädlichen Wirkung von DHT wurde Finasterid klinisch nachgewiesen als sehr wirksam darin, weiteren Haarausfall zu stoppen und die Haardichte sowie die Haarqualität zu verbessern. Die Ergebnisse werden in der Regel nach 3–6 Monaten sichtbar und verbessern sich bei kontinuierlicher Anwendung weiter.

Topisches Minoxidil ist die andere zugelassene Behandlung gegen Haarausfall und wurde über viele Jahre hinweg intensiv erprobt. Der Wirkmechanismus ist noch nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass Minoxidil die Durchblutung der Kopfhaut fördert und so optimale Bedingungen für gesundes Haarwachstum schafft, indem es die Follikel mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Zudem kann es die Telogenphase (Ruhephase) verkürzen und die Anagenphase (Wachstumsphase) verlängern, was zu schnellerem Wachstum kräftigerer Haare führt.

Während beide Behandlungen einzeln wirksam sind, erzielen sie in Kombination oft die besten Ergebnisse. Eine Studie, die 1 mg Finasterid, 5 % Minoxidil und die Kombination aus beiden verglich, zeigte die deutlichsten Verbesserungen bei der Kombinationsgruppe. Für optimale Resultate empfehlen wir daher einen kombinierten Ansatz.

Orales Minoxidil
Orales Minoxidil, in der Regel in einer Dosierung von 2,5 mg zur Behandlung des erblich bedingten Haarausfalls bei Männern verschrieben, gewinnt zunehmend an Aufmerksamkeit als Alternative zur topischen Anwendung. Eine Studie aus dem Jahr 2021, die orales Minoxidil über 24 Wochen mit topischem Minoxidil verglich, zeigte vergleichbare Ergebnisse hinsichtlich des Haarwachstums.

Orales Minoxidil kann vorteilhaft sein für Personen, die mit topischem Minoxidil Kopfhautreizungen erlebt haben oder Schwierigkeiten haben, das Spray zweimal täglich konsequent anzuwenden. Eine Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2023 zeigte, dass 86 % der Teilnehmer die Behandlung mit topischem Minoxidil im Verlauf der Studie abbrachen – vor allem wegen Nebenwirkungen wie anfänglichem Shedding, Reizungen der Kopfhaut und ungewolltem Gesichtshaarwachstum (Hypertrichose) oder aufgrund des Eindrucks, dass es nicht wirkte.

Orales Minoxidil kann diese Faktoren adressieren, die die Therapietreue bei topischen Anwendungen verringern. Als einmal täglich einzunehmende Tablette ist es leichter einzuhalten, verursacht keine lokalen Reizungen und führt zu keinen kosmetischen Nachteilen wie fettigem Haar, wie es bei topischem Minoxidil auftreten kann.

Topisches Finasterid
Orales Finasterid ist sehr wirksam, jedoch berichten einige Männer von sexuellen Nebenwirkungen wie verringertem Libido oder Erektionsstörungen. Studien zeigen, dass diese bei 2–4 % der Anwender auftreten und sich häufig bei fortgesetzter Anwendung oder nach Absetzen des Medikaments zurückbilden.

Für Männer, die sich Sorgen um systemische Nebenwirkungen machen, kann topisches Finasterid eine sichere Alternative darstellen. Auf die Kopfhaut aufgetragen, wirkt es lokal an den Haarfollikeln, statt systemisch im gesamten Körper. Eine Studie aus dem Jahr 2021 zeigte, dass 0,25 % topisches Finasterid genauso wirksam war wie die orale 1-mg-Version, mit ähnlichen Verbesserungen der Haardichte über 24 Wochen. Zudem traten in der topischen Gruppe weniger Nebenwirkungen auf, und 96,9 % der unerwünschten Ereignisse wurden als mild oder moderat eingestuft. Die Studie zeigte außerdem, dass topisches Finasterid den Serum-DHT-Wert um 34,6 % senkte – im Vergleich zu 55,6 % bei oralem Finasterid – was auf ein geringeres Risiko systemischer Nebenwirkungen hindeutet.

Eine weitere Studie ergab deutlich größere Verbesserungen der Haardichte bei Patienten, die ein Kombinationsspray aus 0,25 % Finasterid und 3 % Minoxidil verwendeten, im Vergleich zu 3 % Minoxidil allein. 90 % der Teilnehmer mit dem Kombinationsspray zeigten eine moderate bis deutliche Verbesserung, und keiner berichtete systemische Nebenwirkungen.

Was kommt als Nächstes?
Diese neuen Formulierungen – orales Minoxidil und topisches Finasterid – sind spannende Entwicklungen in der Haarausfalltherapie. Sie erweitern die verfügbaren Optionen und ermöglichen es Männern, eine Behandlung zu wählen, die besser zu ihrem Lebensstil, ihren Vorlieben und ihrer Verträglichkeit passt.

Mit fortschreitender Forschung wächst auch die Chance, die Behandlung zu finden, die am besten für dich funktioniert.

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